Umweltmedizin, klinische Arbeitsmedizin

Inadäquate Diagnostik

Publikation:

Greiner A, Drexler H. Unnötige Diagnostik in der Umweltmedizin – Eine retrospektive Kohortenstudie. Dtsch Arztebl Int 2016; 113: 773-780

Unnötige-Diagnostik-in-der-Umweltmedizin (Ärzteblatt)

 

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Annette Greiner

Antimon- und Bleibelastung bei Polizisten

Kritischen Presse-Berichten über die arbeitshygienische Situation in polizeilichen Schießanlagen und sich daraus möglicherweise ergebenden gesundheitsschädlichen Belastungen wurde durch ein biologisches Belastungsmonitoring auf Antimon und Blei bei Polizeibeamten in Bayern nachgegangen. Die wiederholten Referenzwertüberschreitungen für Antimon wiesen dabei auf ein mögliches geringes berufliches Inkrement zur Antimon-Grundbelastung bei den untersuchten Polizeibeamten hin. Gesundheitliche Gefährdungen waren aufgrund der vorhandenen wissenschaftlichen Datenlage zu toxikologischen und kanzerogenen Antimonwirkungen (im Hochdosisbereich) bei den gemessenen Belastungshöhen nicht zu erwarten. Erhöhte Bleibelastungen durch polizeiliches Schießtraining fanden sich nicht. Über den Referenzwert der Allgemeinbevölkerung erhöhte Blutbleiwerte fanden sich nur bei Polizeibeamten, die auch im Privatbereich auf außerdienstlichen Schießanlagen regelmäßiges Schießtraining durchführten.

 

Publikation

Hiller J, Göen T, Drexler H. Antimon- und Blei-Belastungen durch Schießtraining bei Polizisten. Arbeitsmed Sozialmed Umweltmed 2018; 53: 392–399.

 

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Dr. med. Julia Hiller

Projekt 'Post-Covid- und Post-Vac-Beschwerden, Risikofaktoren und subjektive Krankheitstheorie'

Wissenschaftlicher Hintergrund

Als Post-Covid-Syndrom werden heute Symptome bezeichnet, die noch mehr als 12 Wochen nach Beginn der akuten SARS-CoV-2-Infektion bestehen. Als Long-Covid gelten laut S1-Leitlinie Long/Post-Covid der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) anhaltende Beschwerden im Zeitraum von 4-12 Wochen nach Infektionsbeginn.

Das Long/Post-Covid-Syndrom ist stark in den öffentlichen Medien repräsentiert, was zu großer Aufmerksamkeit in der Allgemeinbevölkerung geführt hat. Durch Long/Post-Covid kann es zu erheblichen Gesundheitseinschränkungen kommen, welche auch soziale und ökonomische Konsequenzen nach sich ziehen können. Besonders zu nennen ist die zusätzliche Belastung des Gesundheitssystems, nicht nur durch die Behandlung von Covid-19-Erkankungen, sondern z. B. auch durch langfristige Arbeitsunfähigkeit bei Beschäftigten.

Ähnliche Beschwerden wie beim Long-/Post-Covid-Syndrom werden immer wieder auch nach Covid-19-Impfungen berichtet und in diesem Zusammenhang als Post-Vac oder Post-Vac-Syndrom bezeichnet. Auffällig ist hierbei, dass mehr als die Hälfte aller weltweit gemeldeten „Post-Vac“-Verdachtsfälle in Deutschland registriert wurden, obwohl bei Weitem nicht 50% aller Covid-19-Impfungen in Deutschland verabreicht wurden (Stellungnahme des Paul-Ehrlich-Instituts zum Thema „Post-Vac-Syndrom“ nach Covid-19-Impfung vom 19.05.2023).

Die in dieser Studie untersuchten Faktoren wie Symptomausprägung, Langzeitverlauf und subjektive Krankheitstheorie sollen einen wichtigen Beitrag zum Verständnis des Long/Post-Covid-Syndroms und des sogenannten Post-Vac-Syndroms leisten. Die Online-Befragung richtet sich an alle Mitarbeitenden und Studierenden der Kliniken Nordoberpfalz AG, des Universitätsklinikums Erlangen und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

 

Projektziele:

  • Wie häufig treten Long-/Post-Covid- oder Post-Vac Beschwerden auf?
  • Gibt es Prädiktoren für das Auftreten von Long-/Post-Covid oder Post-Vac (z.B. Vorerkrankungen, demographische Faktoren)?
  • Wie häufig sind Post-Covid- und Post-Vac-Beschwerden im Verlauf wieder ausgeheilt oder haben sich dauerhaft gebessert?
  • Wie häufig haben sich Post-Covid- und Post-Vac-Beschwerden im Verlauf dauerhaft verschlechtert?
  • Gibt es Prädiktoren für die Ausheilung/Besserung/Verschlechterung von Post-Covid und Post-Vac?
  • Gibt es bezüglich Long-/Post-Covid und Post-Vac subjektive Theorien der Betroffenen zu Krankheitsentstehung und Ausheilung/Besserung/Verschlechterung der Beschwerden?
  • Welche subjektiven Theorien werden hierfür angeführt?
  • Welche Maßnahmen haben im subjektiven Empfinden der Betroffenen zu einer Ausheilung/Besserung der Long-/Post-Covid- oder Post-Vac Beschwerden geführt?

 

Teilnahme an der Befragung:

Hier gelangen Sie zur Befragung.

 

 

Projektleitung:

Dr. med. Anna Wolfschmidt-Fietkau