RegioKMUnet

RegioKMUnet ist ein vom Bundesministerium für Arbeit und Forschung (BMBF) gefördertes Projekt.
Ziel des Verbundprojekts RegioKMUnet ist die Entwicklung und Implementierung eines ganzheitlichen Konzepts zur Förderung eines systematischen betrieblichen Gesundheitsmanagements (BGM) in klein- und mittelständischen Unternehmen (KMU) sowie bei kommunalen Arbeitsgebern. Dabei stehen vor allem die zwei thematischen Schwerpunkte psychische Gefährdungsbeurteilung und die Chancen und Risiken der Digitalisierung der Arbeitswelt im Fokus.

 

 

Die Digitalisierung in der Arbeitswelt- Chance oder Gefahr?

Der vermehrte Einsatz digitaler Informationstechnologie, auch in kleineren und mittelständischen Unternehmen, ermöglicht ständige Erreichbarkeit der Mitarbeiter über die normale Arbeitszeit hinaus. Allerdings ist wissenschaftlich noch nicht geklärt, ob die Erreichbarkeit oder ggf. eher die Verfügbarkeit wirklich als gesundheitsschädlich zu bewerten sind, denn diese Technologien bieten den Mitarbeitern zugleich enorme Chancen zur Gestaltung der eigenen Arbeit (z.B. Homeoffice, Vereinbarkeit von Beruf und Familie). Bisher fehlen für KMU praktikable Konzepte, die Chancen der Digitalisierung im Unternehmen gesundheitsförderlich zu nutzen und darin Maßnahmen zur Kompetenzentwicklung von Mitarbeitern und Führungskräften im  Bereich des Arbeits- und Gesundheitsschutzes zu integrieren.

Regionale Netzwerke für ein ganzheitliches betriebliches Gesundheitsmanagement

Ziel des Verbundprojektes RegioKMUnet ist die Entwicklung eines ganzheitlichen Konzeptes für KMU zur Förderung des betrieblichen Gesundheitsmanagements speziell in kleinen und mittelständischen Unternehmen. Die Besonderheit des Netzwerkkonzeptes besteht darin, dass die Betriebsärzte als „Gesundheitsmanager vor Ort“ die zentralen Vermittler sind und somit alle Unternehmen erreichbar werden. Zur Kompetenzentwicklung der Betriebsärzte wird ein Weiterbildungskonzept entwickelt und vom Medizinischen Dienst der KV erprobt. Ein dazu kompatibles Konzept für die betrieblichen Akteure (Führungskräfte, Meister, Personalverantwortliche) entwickelt die Grundig Akademie und testet die darin enthaltenen Module mit Unternehmen. Typische Herausforderungen der Digitalisierung und ihrer physischen und psychischen Wirkungen werden zentral mit dem Verbundunternehmen Peter Brehm GmbH für Außendienst und Produktion identifiziert und mit neuen Methoden und Instrumentarien zum Gesundheitsmanagement als Betriebsstrategie gestaltet. Die Regionalspezifik wird mit der Entwicklung einer Handlungsorientierung zur Netzwerkarbeit und ihrer Erprobung beim Aufbau zweier bayerischer KMU-Netzwerke zur Gesundheitsförderung in einer digitalisierten Arbeitswelt berücksichtigt. Die Zusammenarbeit der kleinen und mittelständischen Unternehmen in regionaler Nähe fördert die kosteneffiziente Entwicklung, Anwendung und Verstetigung der Maßnahme.

Abgestimmte Konzepte zum Gesundheitsmanagement in KMU

Die Erkenntnisse aus der Zusammenarbeit der wesentlichen Akteure für eine umfassende betriebliche Gesundheitsförderung, insbesondere im Umgang mit igitalen Medien, werden kurzfristig durch das Institut für Arbeitsmedizin der FAU Erlangen (IPASUM) in einem Best-Practice-Leitfaden zusammengefasst und über die Deutsche Gesellschaft für Arbeits- und Umweltmedizin e.V. (DGAUM) veröffentlicht (Download und Print). Das IPASUM wird die Konzepte zum Gesundheitsförderlichen Umgang mit der Digitalisierung der Arbeit unter Einziehung des Betriebsarztes als Gesundheitsmanager vor Ort mittelfristig in Beiträgen und Vorträgen auf den Jahrestagungen der DGAUM, den Fachtagungen des BMBF sowie des Deutschen Netzwerks für Betriebliche Gesundheitsförderung veröffentlichen. Die Erkenntnisse werden in Lehrveranstaltungen der Studiengänge Medical Process Management und arbeitsmedizinischen Vorlesungen des Studiengangs Medizin vermittelt. Die entwickelte Betriebsstrategie wird die Peter Brehm GmbH als Mitglied der IHK und Medical-Valley sowie bei Unternehmerstammtischen anderen KMU kurz- und mittelfristig vorstellen. Der medizinische Dienst der Krankenkassen in Bayern wird seine entwickelten Strategien mit den Diensten anderer Bundesländer und angegliederten Krankenkassen diskutieren. Langfristig wird diese Form der Kooperation zwischen KMU, die eine umfassende betriebliche Gesundheitsförderung zum erfolgreichen Umgang mit der Digitalisierung ermöglicht, über die Projektpartner und von der BMQ Evaluation & Consulting GbR (Spin-off des Instituts für Arbeitsmedizin der Uni Erlangen) zu einer bundesweiten Dienstleistung für Unternehmen weiterentwickelt.

 

Durchführende Verbund-Partner

Grundig Akademie

MDK Bayern

Peter Brehm GmbH

 

Weiterführende Links

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